Das Projekt

Was ist ein Jugendklimarat?

Ein Jugendklimarat ist ein offizielles Gremium einer Stadt oder Gemeinde zur politischen Partizipation von Jugendlichen – vergleichbar mit einem Jugendrat oder Jugendparlament. Inhaltlich beschäftigt sich der Jugendklimarat mit allen klimapolitisch relevanten Themen.

Ein Jugendklimarat ist zunächst eine Gruppe junger Menschen, die sich für Klimaschutz interessieren und sich dazu treffen und austauschen. Aber ein Jugendklimarat ist auch ein offizielles Gremium, das politisch Einfluss nehmen kann. Der Jugendklimarat ermöglicht es jungen Menschen, sich im politischen Raum für Klimaschutzbelange zu engagieren. Die Jugendlichen können sich aktiv einbringen und dabei mitwirken, ihren Ort zukunftssicher zu gestalten – auch mit eigenen Projekten und Initiativen.

Die Mitglieder eines Jugendklimarates fordern ihre Kommune heraus – zu mehr, schnellerem und besserem Klimaschutz. Sie drängen auf größere Anstrengungen in Sachen Anpassung an die Klimawandelfolgen. Sie inspirieren, bringen neuen Schwung mit, haben innovative Ideen und ungewohnte Lösungsansätze. Manchmal lassen sie nicht locker und sind unbequem. Aber das ist ihr gutes Recht. Denn sie sind es, die die Folgen der Klimaerhitzung am längsten und intensivsten spüren werden. Und deshalb sollten sie bei der Gestaltung ihrer Zukunft mitwirken.

Was macht ein Jugendklimarat?

Der Jugendklimarat einer Kommune trifft sich in regelmäßigen internen Sitzungen, beispielsweise alle zwei Wochen. Hier schmieden die Jugendlichen Pläne, diskutieren Ideen und Forderungen, entwickeln Vorhaben und Projekte.

Außerdem können die Ratsmitglieder an Sitzungen verschiedener anderer Gremien des Stadt- oder Gemeinderates teilnehmen, zum Beispiel im Bau- oder Umweltausschuss, wo sie auch reden dürfen und angehört werden müssen. Darüber hinaus können die Jugendlichen die eigenen Projekte bearbeiten, sich weiterbilden und sich mit anderen Jugendklimaräten in Deutschland und weltweit vernetzen.

So arbeiten Jugendklimarat und Kommune zusammen:

  • Unterstützt werden die Mitglieder des Jugendklimarates durch feste Ansprechpersonen in der Kommunal-Verwaltung. Dort sollte es auch eine Geschäftsstelle geben.
  • Die konkrete Ausgestaltung der Arbeit des Jugendklimarates, seine Mitbestimmungsmöglichkeiten, auch die Festlegung eines eigenen Budgets und Ähnliches wird in der Gründungsphase ausgehandelt und in einer Geschäftsordnung festgehalten.
  • Von Vorteil ist es, den Jugendklimarat durch eine rechtliche Legitimation und zumindest einen Beschluss zu sichern. Eine Jugendbeteiligung kann bereits Bestandteil der Landesgesetzgebung, der Gemeindeordnung oder des kommunalen Klimaschutzkonzeptes sein.

Darum ist ein Jugendklimarat wertvoll


Gut für die Kommune:

  • Die Jugendlichen bringen frische Ideen und Lösungsansätze in die Klimapolitik ein.
  • Die demokratische Beteiligung der Bevölkerung wird gestärkt – vor allem in der wichtigen Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
  • Der Jugendklimarat hilft Kommunen dabei, ihre eigenen Klimaschutzziele zu erreichen und ihre Schlüsselrolle für die Erreichung nationaler Klimaschutzziele auszufüllen.
  • Er fördert die Akzeptanz für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen und die notwendigen Transformationsprozesse in der Bevölkerung.
  • Ein Jugendklimarat stärkt die Demokratie insgesamt. 
Für Kommunen: So gründen Sie einen JKR

Gut für die Jugendlichen: 

  • Sie verstehen, wie (Kommunal-)Politik funktioniert, wie und an welchen Stellen sie Einfluss nehmen und wie sie ihre Ideen, Vorstellungen und Wünsche durchsetzen können.
  • Sie können ihre Kommune im Sinne von Nachhaltigkeit und Klimaschutz mitgestalten.
  • Der Jugendklimarat entwickelt eigene Projekte und setzt sie um.
  • Die Jugendlichen bilden sich politisch und zu den Themen Klimawandel, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung weiter.
Für Jugendliche: Warum sich mitmachen lohnt

Jugendklimarat gründen? So geht’s!

Ein Jugendklimarat kann sowohl durch die Kommunalverwaltung angeregt als auch auf Initiative von Jugendlichen eingerichtet werden. Toll ist natürlich, wenn die Jugendlichen selbst aktiv werden und damit bei der Verwaltung auf offene Ohren stoßen.  

Die Gründung eines Jugendklimarates ist ein Prozess, in dem Kommunalverwaltung und Jugendliche miteinander aushandeln und verbindlich festlegen, wie die Beteiligung und die gemeinsame Arbeit aussehen sollen. Das beginnt bei der Festlegung von Rahmenbedingungen und der Beschäftigung mit zentralen Fragen: Wie sollen die Mitglieder ausgewählt werden? Welche Partizipationsmöglichkeiten im Rat oder in Ausschüssen sollen die Jugendlichen haben? Wie lässt sich das Projekt Jugendklimarat verstetigen? 

Viele weitergehende Hinweise zur Gründung eines Jugendklimarates finden sich in den Infos für Kommunen und für Jugendliche hier auf der Website.  

Alle Fragen – auch zur Teilnahme im Projekt Jugendklimarat von co2online und der Stadt Bremerhaven – beantworten wir Ihnen gerne. 

Steffi Blau

E-Mail: steffi.blau@co2online.de
Tel: 030 / 780 96 65 – 22


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